Die perfekte Pizza, besser als beim Italiener, und das ganz im heimischen Garten oder auf dem Balkon? Ja, das geht, nämlich mit (wohl am wichtigsten) selbstgemachtem Pizzateig, einer selbstgemachten Soße und im besten Falle mit einem Pizzaofen! Ich besitze seit kurzem einen Cozze-Pizzaofen* (der Name bedeutet auf italienisch Muschel, was dem Aussehen geschuldet ist, also keine Sorge ) und bin bis jetzt sehr zufrieden, v.a. was das Preis/Leistungsverhältnis angeht. Mit Sicherheit schmecken diese Pizzen aber auch aus dem heimischen Backofen besser als eine Tiefkühlvariante, aber die allermeisten Backöfen erreichen nicht die notwendigen hohen Temperaturen für eine perfekte Pizza wie aus Italien. Für Flammkuchen eignet sich so ein Pizzaofen natürlich auch.



Zutaten
- Pizzateig für 4 Personen
- 1000 g Pizzamehl, z.b. von Caputo
- 600 g Wasser
- 0,8 bis 1 g Frischhefe
- 27 g Salz
- zum Teig formen: Semola / Hartweizengrieß
- Soße
- 2 Dosen geschälte italienische Tomaten
- 1 Rosmarinzweig
- 1 Zwiebel
- 4 Knoblauchzehen
- 1 TL Oregano
- 300 ml Rotwein
- Fior di latte oder Mozarella oder Streukäse
- Belag nach Wunsch: Parmaschinken, Rucola, Salami, Kochschinken, Pilze, Paprika, etc. …
Rezept

Fangen wir mit dem wichtigsten an, dem Teig: Dieser macht wahrscheinlich den allergrößten Unterschied aus, denn mit 24 h „Reifezeit“ und dem richtigen Mehl ist der Geschmack einfach großartig. Ich habe hier ein recht einfaches Rezept, da bleibt für euch natürlich noch viel Luft zum experimentieren und optimieren (Autolyse, Biga etc.), aber für den Anfang und für beeindruckte Gäste sollte es definitiv langen. Wir wiegen zunächst das Mehl und berechnen dann danach die Wassermenge, denn wir geben 60% des Mehlgewichtes als Wassermenge (auch abwiegen!) dazu, was dann eine Hydration von 60% bedeutet. Bei 1000 g Mehl wären das demnach 600 g Wasser. Für 24 h Teiggare bei Raumtemperatur können wir 1 g Frischhefe abwiegen (hierzu empfielht sich eine Feinwaage) sowie 26 bis 28 g Salz. Letzteres rühren wir mit der Hefe ins Wasser ein. Dann nach und nach einen guten Teil des Mehls per Hand mit dem Wasser verrühren.

Den Teig lassen wir nun ca. 15 Minuten in der Maschine kneten und geben nach und nach da restliche Mehl hinzu. Danach den Teig einmal in die Länge ziehen und die Enden nach innen falten. Dann in die andere Richtung ausziehen und nochmals falten. Das wiederholen wir nach 30 Minuten und optional nochmals nach 4 h. Nach dem Dehnen und Falten, wie man es ja auch vom Brotbacken kennt, den Teig jeweils zu einer Kugel formen und gehen lassen, am besten in einer Teigwanne mit Deckel o.ä. Der Teig sollte nach ca. 20 h portioniert werden und dann nochmals 4h lang in die Stückgare, es empfiehlt sich also wahrscheinlich den Teig am späten Nachmittag anzusetzen. Sehr hilfreich bei den Berechnungen ist übrigens auch eine App wie z.b. die „PizzaApp“.

Während der Teiggare bleibt also ausreichend Zeit, die Pizzasoße vorzubereiten. Hierzu würfeln wir Zwiebel und Knoblauch und schwitzen diese in Olivenöl an. Dann mit dem Rotwein ablöschen und die Tomaten sowie die Kräuter hinzugeben. Bei niedriger Hitze solange köcheln lassen, bis eine dicke, fast breiige Konsistenz erreicht ist. Dann den Rosmarin herausnehmen, alles pürieren und mit salz, Pfeffer und Zucker abschmecken. Den Teig nach ca. 20 h Gare in 6 bis 8 Teiglinge zu je 200 bis 250 g portionieren, rund schleifen (hierbei hilft etwas Mehl) und nochmals 4 h gehen lassen. Jetzt können auch die Beläge kleingeschnitten werden. Wichtig ist dass diese möglichst wenig Flüssigkeit bzw. Feuchtigkeit haben. Mozarella sollte also am Vortag geschnitten werden und 24 h im Kühlschrank abtropfen, ansonsten wird die Pizza matschig. Alternativ eignet sich Fior di Latte und/oder normaler Streukäse.

Wenn der Teig fast fertig ist, sollte man den Ofen vorheizen. Im Falle des Cozze heize ich mindestens 20, eher 30 Minuten bei voller Stärke vor. Beziehen kann man den Ofen beispielsweise bei Amazon (*Affiliate-Link) oder auch bei Waldis Pizzashop. Eine Alternative wäre der kleine Ooni für etwa 100 € mehr. Einen Backofen sollte man so hoch wie möglich aufheizen.

Die Teiglinge sollte nach 4 h nochmals etwas aufgegangen sein. Die Teigkugeln entnimmt man am besten mit einer Spachtel und legt sie auf Semola ab. Je runder der Teig ist, umos einfacher kann man ihn jetzt mit den Händen aufdehnen. Falls der TEig sich sehr stark zusammenzieht, braucht er evtl. noch etwas länger Zeit zum Gehen. Große Luftblasen am Rand sollte man aufzwicken und weider verschließen, denn diese werden oft schwarz. Der Teig muss sich jetzt auf der Unterlage frei schieben lassen und darf nicht kleben. Jetzt bestreichen wir nun dünn mit unserer Pizzasoße. Je weniger Rand man hierbei lässt, umso dünner wird auch der späere Pizzarand.

Als letztes belegen wir die Pizza nach Wunsch, aber möglichst dünn. In den Ofen bekommen wir die Pizza am besten mit einem gelochten Teigschieber oder einem dünnen Holzbrett. Die Hitze des Cozze drehe ich immer herunter wenn die Pizza backt. Jetzt heisst es genau aufpassen und die Pizza rechtzeitig drehen, wenn der Rand sich zu sehr aufbläht. Hier sehe ich auch den einzigen Kritikpunkt des Cozze: er ist innen relativ flach, was das Drehen erschwert und das Backen von einer Calzone beispielsweise eher unmöglich macht. Ansonsten bekommen wir aber nach ca. 2 Minuten eine wirklich sehenswerte Pizza mit dem charakteristischen Rand – und der ist auch tatsächlich phänomenal lecker. Wir man oben sehen kann hat auch der Boden die Blasen, die anzeigen dass der Teig durch ist. Zwischen den Pizzen sollte man daher genug Zeit lassen, damit der Stein bei Vollgas wieder auf Temperatur kommt.


Und damit nun viel Spaß beim nachbacken und ausprobieren – und ja da ist Ananas auf der Pizza! 😉 Ach ja, Flammkuchen gelingt übrigens auch ganz gut 😉 Guten Appetit!
*Ich bekomme eine kleine Provision, für euch ändert sich aber nichts am Preis.
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Eigentlich hatte ich seit längerem einen Ooni Koda 16 auf meiner Wunschliste, wo mich allerdings der Preis etwas aufgehalten hat ihn letztendlich zu bestellen, da ich nicht allzuoft Pizza mache.
Doch dann bin ich bei YouTube auf den Cozze gestoßen, der mir durch den deutlich niedrigen Preis sehr interessant erschien. Leider gibt es im Netz noch nicht so viel über ihn zu lesen, aber das was ich fand war durchaus positiv.
Und das kann ich auch bestätigen! Der Ofen liefert genügend Power damit der Teig schön fluffig steigt und durch die U-förmige Brenner Anordnung muss man im Prinzip nur einmal drehen. Die Pizza ist in knapp unter zwei Minuten fertig und das Ergebnis, also wie sich der Teig beim Backen entwickelt ist viel besser als bei meiner bisherigen Gasgrill Herangehensweise.
Anfangs hatte ich etwas bedenken wegen der recht niedrigen Öffnung. Allerdings habe ich beim ersten Test sofort festgestellt das ich damit prima zurechtkomme!
Für das was man drin backen soll, also Pizza, ist die Öffnung hoch genug.
Auch die Zündung und Gas Regulierung funktionieren super!
Mein einziger Kritikpunkt geht ein bisschen an die Verarbeitung.
Im Prinzip ist der Cozze für den Preis gut verarbeitet, dennoch ist das Blech Gehäuse recht dünn und die Lackqualität könnte etwas besser sein. Meiner hatte durch den Kantenschutz der Verpackung leichte Kratzer da der Lack recht weich ist.
Allerdings sind diese nach dem ersten anfeuern irgendwie fast verschwunden.
Das ist bei dem Preis aber eher jammern auf hohem Niveau, denn wie ich schon sagte ist die Qualität für den Preis völlig ok.
Im Innenraum ist der Cozze sogar sehr gut verarbeitet.
Ich bin jedenfalls mega happy mit ihm und kann ihn für das Geld auch uneingeschränkt weiterempfehlen.
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Ick will auch mal.
EBO ca 270-300°C mit Grill Boost.
Pizzastein müsste von Lidl sein.
Teig:
1 KG Mehl (60 Weizen / 40 Dinkel)
600 g Wasser
28g Salz
2g Hefe
16h Stockgare
2h Stückgare
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